Sonntag, April 10, 2011

Geheimakten belegen, wie Fliegerkosmonaut Juri Gagarin wirklich starb

Anlässlich des 50. Jahrestages des Raumfluges von Fliegerkosmonaut Juri Gagarin hat Russland den Bericht über die Umstände seinen Todes veröffentlicht. Die MiG-15 war mit einem Wetterballon kollidiert, obwohl der Luftraum für Gagarins Übungsflug gesperrt war.



Im Jahre 1968 war Juri Gagarin auf dem Militärflugplatz Tschkalowski nur 31 Kilometer von Moskau entfernt in der Nähe es Sternenstädtchens stationiert. Am 27. März 1968 stürzte Gagarin bei einem Trainingsflug ab. Weil die sowjetische Luftwaffe sich nie zu den wahren Umständen äußerte, die zu Gagarins Tod führten, tauchten über die vergangenen Jahrzehnte immer wieder neue und äußerst absurde Legenden auf.

Nach dem jetzt veröffentlichten russischen Untersuchungsbericht vom 04. September 1968 starteten Juri Gagarin und Fluglehrer Wladimir Serjogin am 27. März 1968 mit einer Schulmaschine des Typs MiG-15 UTI zu einem Checkflug. Gagarin sollte an diesem Tage beweisen, dass er die MiG-15 beherrschte. Solche Überprüfungsflüge sind üblich, wenn ein Pilot die für den Erhalt seiner Lizenz notwendigen Flugstunden auf einem Muster nicht erreicht.

Gagarin hatte seine Flugausbildung im Oktober 1954 im Sportfliegerklub Ljuberzi auf einer Jak-18 begonnen und ein Jahr später erfolgreich abgeschlossen. Danach flog er verschiedene Motor- und Segelflugzeuge. Von 1957 bis 1959 gehörte Gagarin einem Jagdfliegerregiment der Nordflotte an. 1960 begann sein Kosmonautentraining.

Testpilot Ingenieur-Oberst Serjogin war mit über 4.000 Flugstunden ein erfahrener Kampfpilot und Ausbilder.

Der Trainingsluftraum war am 27. März 1968 für Kunstflugmanöver gesperrt.

Laut dem 30-seitigen Untersuchungsbericht hatten die beiden Flieger weder einen aktuellen Wetterbericht eingeholt, noch soll sich das Flugzeug in einwandfreiem technischen Zustand befunden haben. Zwar war die MiG-15 an diesem Tage mit Zusatztanks ausgerüstet. Aufgrund ihrer legendären gutmütigen Flugeigenschaften beeinträchtigte dies ihre Manöverierfähigkeit in keiner Weise.

Um 10.19 Uhr Ortszeit hob der Düsenjet ab. Gegen 10.25 Uhr erreichte er den vorgesehenen Trainingsluftraum. Die Sichtverhältnisse hatten sich jedoch rapide verschlechtert, so dass Serjogin das Prüfungsprogramm von 20 auf vier Minuten verkürzte. Die Prüfung verlief offenbar erfolgreich, denn Gagarin meldete sich um 10.29 Uhr für den Rückflug beim Tower von Tschkalowski. Kurz darauf quittierte er die Erlaubnis dafür. Danach riss der Funkkontakt ab.

Die Trümmer des Flugzeugs wurden 65 Kilometer vom Flugplatz entfernt nahe der Stadt Nowosjolowo gefunden. Laut Untersuchungsbericht hatte sich die MiG-15 mit einer Längsneigung von 50 bis 55 Grad und einer leichten Querneigung nach rechts in den Boden gebohrt. Die Geschwindigkeit soll 660 bis 670 Kilometer pro Stunde betragen haben.

Zudem wurden an der Unglücksstelle Radiosonden gefunden, woraus die Untersuchungskommission schloss, dass das Flugzeug mit einem Wetterballon kollidierte. Dieses Ereignis musste so überraschend und in relativ geringer Flughöhe passiert sein, dass weder Gagarin noch Serjogin die Maschine wieder unter Kontrolle bringen konnten.

Gagarin und Serjogin wurden an der Kremlmauer in Moskau beigesetzt.

Foto: MiG-15 UTI / Hatzerim Airbase / Bukvoed / CC

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